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Groebners neuer Glossenhauer
Der neue Glossenhauer

Echtes Entscheidungs-Event

1. November 2025

Entscheidungen sind wie Würfel: Sie sind zum Fallen da.
Nicht zum Gefallen. In München hat die Bevölkerung sich etwa dafür entschieden, Olympische Spiele austragen zu wollen. Und das gefällt.
Vor allem den Menschen in Hamburg und Berlin, die jetzt hoffen, der private Verein begüterter Lobbyisten, Bauunternehmer und Diktatorenfreunde, die obendrein irgendwas mit Sport machen (also das IOC), wird jetzt über die Weißwürste im Süden herfallen und nicht über ihre Städte.

Dieser urbane Schierlingsbecher wird nun also höchstwahrscheinlich an Hamburg und Berlin vorüber gehen. Die haben ja auch genügend andere Probleme (Wetter, Wohnungsmarkt, Kochgewohnheiten).
Das musikalische Gegenstück zu den olympischen Spielen ist der Enervierende Schrei Convent - ESC.

Eine jährliche Versammlung von Menschen ohne musikalische Vorbildung, aber mit Gehörschäden. Nächster Treffpunkt: Wien. Unterschied zu München ist, die Wiener Bevölkerung wurde nicht gefragt. Ein gewisser DscheiDschei hat ihr das einfach eingebrokt.
Nach der Durchführung der Heulbojenmeisterschaft im kommenden Mai wird der öffentlich rechtliche Rundfunk Österreichs dann pleite sein und DscheiDschei endgültig vergessen.

Doch kann man mit dem ESC natürlich auch Karriere machen. Die Moderatorin des letzten „Endlosen Kreischens einzelner Länder“ (für Freunde kurz: EKEL) Hazel Brugger wurde jetzt dafür mit dem Comedy-Preis ausgezeichnet.
Merke: Wer bei diesem Event erfolgreich sein will, sollte nicht singen.

Ähnlich schwierig ist die Lage bei Investments.
Wo soll man sein Geld hinein stecken, damit es morgen noch etwas wert ist? Wo nicht? Und die wichtigste Frage: Hab ich überhaupt Geld - oder muss ich in München Miete zahlen?

Da heißt es von den Großen lernen. Die Big-Tech-Konzerne (also jene undemokratischen Gebilde voll Geld und Einfluss, die das Produkt einer fehlenden staatlichen Marktkontrolle in den Vereinigten Staaten sind) setzen alle auf K.I.. Englisch: A.I. Heißt: Alle investieren.

Dabei weiß keiner, wie man damit Geld verdienen soll. Denn bis jetzt kostet die K.I. nur. Sie kostet Arbeitsplätze. Sie kostet Menschen Zuversicht, etwas selber machen zu können. Und sie kostet Hirnschmalz, weil die Menschen aufhören selbst zu denken und statt dessen ständig sagen: „Wart’, ich frag mal die K.I.!“ Und die K.I. antwortet. Immer.
Auch wenn ihre Antworten bis zu 45% fehlerhaft sind. Also ein Schmarrn. Tinnef. Ramsch. Oder wie es der Wiener in seiner endlosen Weisheit ausdrückt: A Schaas.

Trotzdem fragen die Leute die KI. Und investieren in sie.
Der Intelligenzquotient von Investor und K.I. dürfte also in etwa gleich sein. 45% davon liegen im Dunklen.
Und doch ist hier wahrscheinlich die Lösung versteckt, wie man mit dem Zeug Geld verdienen soll.
Schließlich hat man das schon mal gesehen: Eine Investitions-Blase, wo alle mitmachen, weil sie sich denken: „Naja, wenn alle da Geld rein stecken, mach ich das auch. Wird schon irgendwas dabei raus kommen!“

Und was dabei raus kommt, hat man schon vor einem Vierteljahrhundert schon gesehen. Bei der Dot.Com.Blase.
Das war schön.
Und es ist etwas raus gekommen dabei, nämlich ein: „Bumm!“.
Manche sagen auch, es war ein „Peng!“. Dritte schwören, es wäre ein „Ping!“ gewesen. Jedenfalls war danach das Geld futsch und wer anschließend noch Geld im Internet verdient hat, das waren Pornoseiten (WireCard winkt) und - ein bißchen später - Facebook.
Also nicht gerade die edelsten Seiten des Menschen, die mit diesen Seiten angesprochen wurden: Eitelkeit (Gefällt ihm) und Ejakulationsbedürfnis (Gefällt ihm sogar sehr).

Das scheinen sich zumindest die Leute von Open AI gemerkt zu haben. Die treiben nämlich die KI- Entwicklung in Richtung Pornografie voran. Das könnte bedeuten, das was heute noch auf Facebook und anderen antisozialen Medien geschrieben und gesagt wird, schon demnächst - dank KI - auf dem Bildschirm oder VR-Brille erscheint.

In Kombination mit Spracherkennungsprogrammen könnte das etwas mühsam und unangenehm werden.
Was macht die KI wohl aus umgangssprachlichen Grobheiten wie „Bayern München hat die Borussia so gefxxxt!“
Wollen wir das wirklich sehen? Oder ist das die Zukunft der Sportberichterstattung?

Noch dazu, wo man ja eigentlich dank KI auch seine eigene Realität bauen kann. Soll heißen: Bei den einen mag Bayern München gewonnen haben, aber schon sein Nachbar sieht am Display wie gerade die Borussia die Bayern fxxxt.
Abgesehen davon, dass sich daraus völlig neue Einnahmemöglichkeiten für die Wettmafia ergeben, aufs politische hochgerechnet, steht dann wahrscheinlich bald KI für „Kriegs-Information.“ Und jede Seite kann seiner Bevölkerung mit gestochen scharfen Bildern „beweisen“ wie nah der Sieg schon ist.

Das ist natürlich nur eine Hypothese.
Und nur weil das bei den letzten Medienrevolutionen (Buchdruck, Fotographie, etc.…) so war, dass sie in der Propaganda geendet sind, muss das diesmal gar nicht so sein. Vielleicht kommt auch alles anders und den nächste ESC gewinnt… Hazel Brugger.
Und zwar ganz allein gegen sich selbst. Und zwar für die USA. So great!

Während Österreich parallel dazu eine olympische Medaille im Hochsee-Kegeln gewinnt. Nämlich auf dem Hamburger Fischmarkt, wo ein für die Alpenrepublik startender Afghane mit einem Kugelfisch alle neun Heringe (plus Standbesitzer) mit einem gezielten Wurf durcheinander kugeln (und kegeln) lässt.
Bejubelt vom Publikum aus München, das extra an die Elbe gefahren ist, weil es so froh ist, dass dieser Schmarrn nicht bei ihm zuhause stattfindet.

Und wer das nicht glaubt… es stimmt: Ich kann es jedem auf meinem Display zeigen.
Alles echt.
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